März 2021

Termine

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Harald K. Schulze „Christus der Gekreuzigte“ Harald K. Schulze „Christus der Gekreuzigte“

Eine ungewohnte Perspektive

Seit dem Beginn der Passionszeit hängt in unserer Müggelheimer Kirche das Gemälde „Christus der Gekreuzigte“. Nur wenige aus der Gemeinde werden es bisher gesehen haben. Geschaffen hat es der Künstler Harald K Schulze (*1952), Mitbegründer der Künstlergruppe NEON REAL. Das Bild wurde uns von Familie Wiedemann gestiftet mit der Absicht, dass dieses Werk nicht in eine Galerie oder Privatsammlung gehört, sondern in eine Kirche. Passt es aber in unsere Kirche und wenn ja, an welcher Stelle? Darüber musste die Gemeindeleitung entscheiden. Sie ließ sich einige Wochen Zeit und fragte auch die Gottesdienstbesucher nach ihren Meinungen. „Ein ausdrucksstarkes Bild“, „Natürlich passt das hierher“ und „Mich fasziniert die ungewohnte Perspektive, die den Blick nach oben zieht“, sagten mehrere. „Mir ist das Bild zu dunkel. Das bedrückt mich und ich möchte es nicht immer ansehen müssen“, meinten andere. „Unsere ehemals reformierte Kirche ist bilderlos am Schönsten“, äußerte sich eine dritte Gruppe. Jede Sichtweise brachte Bedenkenswertes ein. Eines hatte die Darstellung des Gekreuzigten in kurzer Zeit geschafft: Sie bewegte. Sie löste Zuspruch und Widerspruch aus und führte zu Gesprächen, was das Kreuz für Einzelne persönlich bedeutet. Schenkt die Darstellung des leidenden Christus Stärkung und Trost beim Betrachten oder wühlt diese grausame Foltermethode zu sehr auf? Ein Konsens war nicht zu finden. Am Ende entschied der Gemeindekirchenrat mit knapper Mehrheit, die Schenkung anzunehmen.


Das Bild hängt an der Seitenwand der Kirche. So schließt es an die Darstellung des letzten Abendmahls auf den Bleiglasfenstern erzählerisch an. Der Betrachter kann nahe herantreten, um sich das Bild anzuschauen. Es drängt sich aber nicht dem Blickfeld auf.


Mir fällt beim Betrachten unter anderem der kraftvolle Körper Christi auf. Das ist keine ätherische Figur, kein Asket, sondern ein kraftvoller Mann in den besten Jahren seiner Schaffenskraft. Als Betrachterin habe ich den Eindruck, ganz dicht unter seinem Kreuz zu stehen und auf den erhöhten Christus aufzuschauen und von ihm weiter in den sternenübersäten Himmel, ja in die Tiefen des Kosmos zu blicken. Mit diesem Tod am Kreuz ist etwas von kosmologischer, weltverändernder Bedeutung geschehen. Mich erinnert das Bild an die Schilderung des Todes Jesu im Johannesevangelium. „Es ist vollbracht“, sagt Jesus und neigt sein Haupt (Joh 19,30). Alle Wege sind zum Ziel gekommen. Kein letzter Schrei eines Gequälten und von Gott Verlassenen, wie es die anderen Evangelien beschreiben. Christus ist kraftvoll und allen seinen Feinden überlegen, selbst dem Tod. Das Leiden ist nicht verbannt und durch die Wunden an seinem Körper sichtbar, aber er hat es überwunden. Mit seinen weit ausgebreiteten Armen und dem gebogenen Querbalken, der über das Bild hinausreicht, scheint er segnend die Welt zu umspannen.


Um einen wirklichen Eindruck des Bildes zu bekommen, müssen Sie es im Original betrachten. Im Gottesdienst am 21. März werden wir das Bild in Anwesenheit des Künstlers seiner Bestimmung in unserer Kirche übergeben. Sie sind herzlich eingeladen. Sicher ist im Anschluss auch Zeit für ein Gespräch.


Eine gesegnete Passionszeit wünscht Ihnen
Ihre Pfarrerin Anke Schwedusch-Bishara

 

Weltgebetstag Vanuatu 2021

Worauf bauen wir?

Vanuatu mit seinen 83 Inseln ist ein Südseeparadies: Blaues Meer mit exotischen Fischen und Korallen, Traumstrände und dahinter ein tropischer Regenwald mit Überfluss an Früchten, überall freundliche Gesichter. Die Bevölkerung der Ni-Vanuatu stand mehrere Jahre an erster Stelle des weltweiten Glücksindex.


Doch es gibt auch die Kehrseite: Vanuatu ist weltweit das Land, das am stärksten Gefährdungen durch Naturgewalten und den Folgen des Klimawandels ausgesetzt ist, obwohl es kaum etwas zur Erderwärmung beiträgt. Verheerende Zyklone schlagen dort immer häufiger auf. Der Meeresspiegel steigt und steigt. Vanuatu liegt zudem im pazifischen Feuerring, mit aktiven Vulkanen und regelmäßigen Erdbeben. Ein großes Problem ist darüber hinaus die allgegenwärtige Gewalt gegen Frauen. Im vanuatuischen Parlament sitzt keine einzige Frau. Frauen sollen sich „lediglich“ um das Essen, die Kinder und die Pflege der Älteren kümmern. Die Entscheidungen treffen die Männer, denen sich Frauen traditionell unterordnen müssen.


Zwischen all diesen widersprüchlichen Bedingungen muten uns die Frauen des Weltgebetstags aus Vanuatu die Frage zu: Worauf bauen wir? Was trägt unser Leben, wenn alles ins Wanken gerät?


Dazu laden uns die Frauen aus Vanuatu ein: uns neu zu vergewissern, ob das Haus unseres Lebens auf sicherem Grund steht oder ob wir nur auf Sand gebaut haben.


Auch wenn der Gottesdienst schlicht sein muss, feiern wir den Weltgebetstag am 07. März, um 10:00 Uhr in der Kirche. Sie sind herzlich eingeladen oder können zeitgleich zu Hause mitbeten. Dazu finden Sie in den Prospektboxen an der Kirche und am Gemeindehaus Gottesdiensthefte zum Mitnehmen.


Medientipp: Gottesdienst zum Weltgebetstag am 5. März 2021, um 19:00 Uhr auf Bibel TV.

 

 

Glückwünsche

Wir gratulieren allen Jubilaren dieses Monats herzlich zum Geburtstag und wünschen Gottes Segen für das neue Lebensjahr.

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