April 2020

Termine

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Nicht so wie vorher

„Wann bekomme ich endlich mein altes Leben wieder?“ Diesen Wunsch habe ich in den vergangenen Tagen mehrfach vor mich hingeseufzt. Endlich wieder meine Verwandten und Freunde besuchen. Endlich wieder zur Begrüßung die Hand schütteln oder sich umarmen. Endlich wieder Feste feiern und Gottesdienste…. Nun sind die Kontaktbeschränkungen noch einmal verlängert worden. Und vielleicht nicht zum letzten Mal. Niemand weiß, wann wir wieder in unser altes Leben zurückkehren können.

Auch Ostern, das Fest der Auferstehung, müssen wir unter diesen Einschränkungen begehen. Wir können uns nur allein, zu zweit oder in ganz kleinen Gruppen „aufmachen“, so wie die Frauen sich am Ostermorgen auf den Weg zum Grab machten. Ihr altes Leben war aus den Fugen geraten. Ihr Lehrer Jesus war tot und mit ihm alle ihre Hoffnungen begraben. Seine Jünger trauten sich vor Angst nicht mehr aus dem Haus. Keiner wusste, wie es weitergehen soll.
Bis die Frauen berichteten: Das Grab war leer. Er ist auferstanden! Und dann auch andere von ihren Begegnungen mit dem Auferstandenen erzählten: wie er mit ihnen das Brot brach, wie er mit ihnen sprach. Langsam brach sich die Gewissheit und die Freude Bahn: Er ist weiter bei uns.
Und trotzdem war es nicht das Gleiche wie vorher. Jesus ist nicht in sein altes Leben als Wanderprediger zurückgekehrt. Die Jüngerinnen und Jünger sind nicht wieder mit ihm durchs Land gezogen, haben nicht mehr seinen Predigten gelauscht, erlebt wie er Kranke heilte und mit ihm am Tisch gesessen. Aber sie haben nach dieser Krise die Kraft und den Mut empfangen, selbst seine Botschaft von Gottes Liebe weiterzutragen.

Wie wird es sein, wenn wir nach Wochen oder eher Monaten des Ausnahmezustands wieder auferstehen aus dieser Krise. Machen wir einfach da weiter, wo wir aufgehört haben? Oder führen uns die Erfahrungen dieser Zeit wie die Jüngerinnen und Jünger Jesus auf neue Wege?

Manches was wertvoll ist und wirklich zählt, kommt jetzt wieder ins Bewusstsein. Ich wünsche mir, dass die Hilfsbereitschaft und das Gemeinschaftsgefühl in der Nachbarschaft bestehen bleiben. Ich wünsche mir, dass die gesellschaftliche Wertschätzung für die Pflegekräfte, die Kassiererinnen im Supermarkt, die Reinigungskräfte und viele andere, die unermüdlich ihren Dienst tun, nicht gleich wieder in Vergessenheit gerät. Ich habe die Entschleunigung schätzen gelernt. Muss ich denn wirklich wieder ins alte Tempo zurückfallen? Manche Eltern und Kinder konnten voneinander mehr erfahren und ihre Beziehungen vertiefen. Das kann positiv nachwirken in die Zeiten hinein, wenn tagsüber wieder alle ihrer Wege gehen.
Die Ruhe und Stille am Himmel und auf der Straße empfinde ich wohltuend. Auch wenn der Verkehr wieder fließen wird, wir wissen jetzt, dass es auch anders geht. Und wie schön es ist, wenn die Schöpfung und wir aufatmen können.
Nein, ich möchte gar nicht komplett wieder in mein altes Leben zurückkehren.

Die Frauen und Jünger Jesus sind auch nicht ins alte Leben zurückgekehrt, sondern haben nach Ostern eine neue Hoffnung in die Welt getragen. Das wünsche ich uns auch.

Ihre Pfarrerin Anke Schwedusch-Bishara

SENDUNGEN IN DER KARWOCHE UND ZUM OSTERFEST (AUSWAHL)

Karfreitag
10:00 Uhr, Radio- und Fernsehgottesdienst aus der Gedächtniskirche Berlin mit Bischof Stäblein, Passionsgeschichte gelesen von Ulrich Noethen (rbb, rbb kultur)
Ostersonntag
09:30 Uhr, Gottesdienst aus Ingelheim mit Präses Dr. Kurschus (ZDF)
Ostermontag
10:00 Uhr, Ev. Meditation-Lieder vom Leben-Gedanken zu Ostern (rbb Kultur)
10:00 Uhr, Gottesdienst (ARD)

 

FERNSEH-GOTTESDIENSTE

ZDF
- sonntags 9:30 Uhr: Sonntagsgottesdienst
Bibel TV
- sonntags 9:15 Uhr: Gottesdienst in Gebärdensprache

 

IM RADIO

täglich
- Radio Paradiso (UKW 98,2 MHz) - 12 Uhr: Gebet mit Bischof Stäblein
- rbb 88.8 (UKW 88,8 MHz) - 21:58 Uhr: Abendsegen

Mo-Sa
- DLF (UKW 97,7 MHz) - 6:35 Uhr: Morgenandacht/Fr-Gedanken zur Woche
- rbb Kultur (UKW 92,4 MHz) - 6:45 Uhr: Worte für den Tag

Sonn- und Feiertage
- DLF (UKW 97,7 MHz) - 8:35 Uhr: Am Sonntagmorgen, 10:05 Uhr: Evangelischer Gottesdienst
- rbb Kultur (UKW 92,4 MHz) - 10:00 Uhr: Gemeinden aus Berlin und Brandenburg
- Radio Paradiso (UKW 98,2 MHz) - 10:00 Uhr: Im Gespräch mit Bischof Stäblein

Glocken läuten zum Gebet

Unsere Glocken läuten jetzt auch um 12 Uhr und laden jeden im eigenen Zuhause zum Mittagsgebet ein. Um diese Zeit hält auch Bischof Stäblein zum Gebet inne. Es wird übertragen auf Radio Paradiso und unter www.paradiso.de/artikel/mediathek/gedanken-zum-auftanken-spezial
Weiterhin läuten die Glocken um 18 Uhr zum Abendgebet und zu den Gottesdienstzeiten. Sie rufen uns dazu auf, weiterhin im Geist als Gemeinde vereint zu bleiben.
Unter folgender Adresse stellen Pfarrerinnen und Pfarrer unseres Kirchenkreises jeden Tag ein aktuelles Gebet ein: www.kklios.de/index.php/kraftquelle-in-coronazeiten.html

Abstand halten – aber nicht allein bleiben

Viele, besonders ältere Menschen, sind nun mehr zu Hause als sonst. Besuche der Enkel, Ausflüge, Veranstaltungen und vieles andere, wo sich Gespräche im Alltag ergeben, sind im Moment nicht möglich. Vielleicht kommen noch Sorgen um die eigene Gesundheit oder die Gesundheit von Familienmitgliedern dazu. Es kann hilfreich sein, mit anderen den Alltag am Telefon zu teilen.
Über unser Gemeindetelefon (50594293) können Sie uns die ganze Woche über erreichen, besonders zwischen 17-19 Uhr, oder zumindest einen Rückrufwunsch hinterlassen. Die Pfarrerin oder ein anderes Gemeindemitglied haben Zeit für ein Gespräch. Wenn Sie möchten, können wir auch regelmäßige Anrufe vereinbaren. Nur Mut!
Brauchen Sie Hilfe beim Einkaufen oder anderen Erledigungen, die Sie jetzt nicht selbst ausführen können? Oder können Sie anderen helfen? Auch dann rufen Sie uns an oder schreiben eine Nachricht.

www.evangelische-kirchengemeinde-mueggelheim.de

In dieser Zeit hilft Ihnen unsere Website, selbst eine Andacht oder einen Hausgottesdienst zu gestalten. Sie finden unter der Rubrik „Gottesdienst“ für jeden Sonn- und Feiertag entsprechende Vorschläge.
Sie finden dort immer den aktuellen Stand zu Gottesdiensten, Konzerten und Veranstaltungen vor, außerdem hilfreiche Informationen zur Gemeinde, zum Ablauf eines Gottesdienstes, Fragen zur Anmeldung von Taufen Hochzeiten etc. und vieles mehr. Dr. Thomas Tunsch, unser Lektor und Beauftragter für die Website, gestaltet sie mit Sorgfalt und Übersicht.

Absage Gemeindefahrt nach Gussow

Mut! Unter diesem Thema haben wir vom 01.-03. Mai 2020 zu einer Gemeinde- und Familienfahrt eingeladen. Nein, der Mut hat uns nicht verlassen. Aber aus Vernunft und Vorsicht sagen wir diese Fahrt ab. Selbst wenn Verordnungen gelockert werden sollten, ist ein so enges Beisammensein mit vielen Menschen noch nicht wieder möglich.

Leid in der Gemeinde

Am 04.03.2020 verstarb Herr Rolf Strohm im Alter von 83 Jahren und am 17.03. Frau Dr.  Ruth Schwandt im Alter von 95 Jahren. Wir beten: Gott, Quelle des Lebens, wir danken dir für das Leben von Ruth Schwandt und Rolf Strohm und für alles Gute, das sie erfahren haben und anderen schenkten. Danke, dass Sie bis zuletzt Zuwendung und Liebe spüren durften. Lass Sie nun bei dir geborgen sein und schenke Trost allen, die um sie trauern.

Glückwünsche

Wir gratulieren allen Jubilaren dieses Monats herzlich zum Geburtstag und wünschen Gottes Segen für das neue Lebensjahr.

Bischof Dr. Christian Stäblein

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Schwestern und Brüder,

die Ausbreitung des Corona-Virus ist beängstigend. Sie fordert uns heraus. Viele Maßnahmen werden dieser Tage ergriffen, wir versuchen uns und unsere Mitmenschen so gut es geht zu schützen. Geschäfte werden geschlossen, Zusammenkünfte verboten, ja, wir müssen Gottesdienste absagen. Das ist schmerzhaft, macht Sorge, war so auch noch nie da. Aber es ist richtig. Die Gesundheit der Menschen, gerade auch derer, die durch das Virus besonders verwundbar sind, geht immer vor. Wir wollen, ich will achtsam sein, gerade für die Menschen, die uns jetzt brauchen. Die so schnell aus dem Blick geraten, schauen wir gerade auch auf sie!

Gott erspart uns nicht alle Bedrängnisse des Lebens. Aber er hat uns verheißen, bei uns zu sein. Ich vertraue darauf, dass Gott uns trägt. Dieses Vertrauen schenkt uns Gott. In Unsicherheit und Ängsten, in Kranksein und auch im Sterben bleibt er. Hält mit uns aus. Und hält uns fest bei sich.

Für mich ist das Beten Hilfe und Kraftort. Hier kann ich meine Sorgen vor Gott bringen. Hier kann ich aussprechen, was mich bewegt an Zweifeln, Fragen, Ängsten, an Dank und Liebe. Es ist der Ort, der ohne physische Berührung mein Herz berührt. Beten ist für mich der Pulsschlag des Glaubens, gerade jetzt.

Ich möchte Ihnen sagen, dass ich von nun an diese Tage jeden Mittag um 12.00 Uhr ins Gebet gehen will. Ein paar Worte zu Gott, unbedingt die Bitte für die, die krank sind und alle, die sie pflegen, ein Vaterunser, eine Bitte um Segen. Von nun jeden Tag immer um 12.00 Uhr. Ich lade Sie ein, mit in dieses Gebet zu gehen, wo immer Sie gerade sind.

Gott bleibt, bleiben Sie behütet!

Ich grüße Sie herzlich Ihr

Christian Stäblein

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