Mai 2020

Termine

siehe unter Termine

Hinter der Maske

Seit einigen Wochen prägen maskierte Gesichter zunehmend das Erscheinungsbild in der Öffentlichkeit. Ich habe meine Schutzmaske erst wenige Male getragen. Ich finde die Dinger unangenehm, weil es darunter stickig ist. Wie geht es wohl denen, die einen ganzen Arbeitstag damit durchstehen müssen? Andererseits beobachte ich interessiert die vielen selbstgefertigten Modelle. Da sind getüpfelte, geblümte und karierte, Varianten, Elefanten und Delphine für Kinder, sorgfältig genähte oder schnell aus einem alten T-Shirt zurechtgeschnittene. Die Maske soll nicht nur schützen. Manche behandeln sie als neues modisches Accessoire.

Gestern habe ich der Kassiererin beim Bezahlen freundlich zugelächelt, aber sie reagierte nicht. „Ach ja“, fiel mir dann ein, „sie konnte es gar nicht sehen“. Unser Mienen-Spiel geht derzeit unter einem Stück Stoff verloren. Wir sehen nicht, ob unser Gegenüber fröhlich oder verängstigt oder verärgert ist. Allenfalls ein paar Lachfältchen blitzen an den Augen hervor. Gesprochenes ist nur undeutlich zu verstehen. Das macht es schwerer, mit anderen in Kontakt zu treten.
Mir ist aber auch eingefallen, dass ich schon vor Corona Masken getragen habe. Manchmal setze ich ein Gesicht auf, das mir gar nicht entspricht. Gucke z. B. freundlicher, als mir gerade zumute ist. Bin höflich, obwohl ich dem anderen lieber deutlich die Meinung sagen würde. Mache Dinge, von denen ich meine, dass sie von mir erwartet werden, ohne wirklich dahinter zu stehen. Diese Masken dienen auch dem Schutz, machen es aber schwerer miteinander wirklich in Kontakt zu treten.
Sobald ich ins Freie oder nach Hause komme, reiße ich mir die Stoffmaske gleich erleichtert herunter. Wenn ich die anderen Masken doch auch so leicht fallenlassen könnte! Manche können ja regelrecht mit einem verwachsen.
„Herr du erforschst mich und kennst mich“, heißt es in einem Gebet (Psalm 139). „Du verstehst meine Gedanken von ferne.“ Hier weiß einer ganz genau: Gott erkennt mich hinter meinen Masken. Er selbst hat mich doch geschaffen. Er weiß, was in mir vorgeht, er weiß, was mich beschäftigt. Er kennt meine geheimen Ängste, die mich in dieser Zeit bewegen. Der Beter fühlt sich geborgen bei diesem Gott. Vor ihm kann er alle Masken ablegen, sogar die frommen.
Wenn ich das für mich nachsprechen und glauben kann, gibt mir das Mut, meine Masken auch ab und an vor den Menschen zu lüften.
Das geht sogar, während ich Mundschutz trage.
Ihre Pfarrerin Anke Schwedusch-Bishara

Gottesdienste und Konzerte

Laut Beschluss des Berliner Senats dürfen ab 4. Mai wieder Gottesdienste mit max. 50 Personen stattfinden. In der Dorfkirche feiern wir am 10. Mai den ersten Sonntagsgottesdienst. Wir werden natürlich den nötigen Abstand wahren und müssen weitere Regeln einhalten, die Ansteckungen verhindern sollen. Unter anderem darf nur mit Mundschutz gesungen werden. Wir bitten Sie daher, nach Möglichkeit einen Mundschutz oder ein Tuch mitzubringen. Trotzdem ist es schön, wieder zusammenkommen zu können.
Im Mai ist auch der Beginn der diesjährigen Kirchenkonzertreihe geplant. Sieben Konzerte von Gospel, über Orgelmusik, Klassik, Musik aus Äthiopien bis hin zu Posaunenmusik sind geplant. Den Auftakt soll laut Plan Jaspar Libuda mit seinem Trio geben. Ob die Konzerte wirklich zu den vorgesehenen Terminen stattfinden können oder verschoben werden müssen, prüfen Sie bitte auf unserer Website, am Aushang oder telefonisch.

Am 8. Mai 1945 trat die bedingungslose Kapitulation Deutschlands in Kraft.

„Wir dürfen den 8. Mai 1945 nicht vom 30. Januar 1933 trennen. Wir haben wahrlich keinen Grund, uns am heutigen Tag an Siegesfesten zu beteiligen. Aber wir haben allen Grund, den 8. Mai 1945 als das Ende eines Irrweges deutscher Geschichte zu erkennen, das den Keim der Hoffnung auf eine bessere Zukunft barg.“ So machte Richard von Weizsäcker in seiner Rede zum 40. Jahrestag des Kriegsendes deutlich: Die Katastrophe war nicht das Ende des Krieges, sondern der Tag der Machtübertragung an die Nationalsozialisten im Januar 1933.
An diesem Tag vor 75 Jahren endete ein Krieg, der über 60 Millionen Menschen das Leben gekostet hat. Die meisten Kriegstoten hatte die Sowjetunion zu beklagen, gemessen an der Bevölkerungszahl Polen mit über 17,2 Prozent. Zahllose Menschen hatten ihr Zuhause und ihre Existenzgrundlage verloren, ganze Landstriche waren zerstört. Die Verhaftung, Folterung und Ermordung ganzer Bevölkerungsgruppen – jüdische Menschen, Sinti und Roma, Homosexuelle, politische Gegner, Widerstandskämpfer aus kirchlichen, sozialistischen und kommunistischen Kreisen – hatte schon vorher begonnen. Sie wurde während des Krieges fortgesetzt, in den Konzentrationslagern ebenso wie durch die so genannten Einsatzgruppen, die der Wehrmacht folgten. Millionen weiterer Menschen aus den überfallenen Ländern, besonders Osteuropas, wurden inhaftiert und ermordet. Die Überlebenden dieser Verbrechen sprechen zu Recht vom Tag der Befreiung.

… Große Gedenkfeiern wird es in diesem Jahr wegen der Corona-Pandemie nicht geben können. Gedenken und Nachdenken müssen deshalb nicht ausfallen.“ (Aus einem Aufruf des Bündnisses für Demokratie und Toleranz Marzahn-Hellersdorf, dem sich der Kirchenkreis angeschlossen hat)
Am 8. Mai werden um 12 und um 18 Uhr die Glocken läuten. Wir laden Sie ein: Lassen Sie Ihren Alltag davon unterbrechen. Halten Sie ein zu einem stillen Gedenken. Besuchen Sie vielleicht einen der vielen Erinnerungsorte. Erzählen Sie als Ältere den Jüngeren von Ihren Erinnerungen aus dieser Zeit!!!

Psalmpaten gesucht

Es gibt Neues auf dem YouTube-Kanal unserer Gemeinde. Erik Tunsch hat zum bekannten Psalm 23 ein selbst gestaltetes Video geschnitten: https://youtu.be/FpaEuqoXfy0
Wir suchen nun weitere „Psalmpaten“. Haben Sie einen Lieblingspsalm? Können Sie uns dazu Material schicken? Zum Beispiel:

  •     eigene Bilder oder Fotos
  •     selbstgedrehte Videos
  •     eigene Texte mit Gedanken zu einem (Lieblings-)Psalm
  •     selbst angefertigte Tonaufnahmen…

Wichtig ist, dass das Material selbst erstellt und die Namen der Urheber angegeben sind oder es sich um Material aus anderen Quellen handelt, das gemeinfrei ist oder bereits unter einer geeigneten Lizenz (CC BY, CC BY-SA) veröffentlicht wurde. Wir freuen uns auf Material und Ideen.

Erläuterungen zu den CC-Lizenzen sind im Impressum zu finden

Glückwünsche

Wir gratulieren allen Jubilaren dieses Monats herzlich zum Geburtstag und wünschen Gottes Segen für das neue Lebensjahr.

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