Mai 2021

Termine

siehe unter Termine

Und es geschah plötzlich ein Brausen vom Himmel wie von einem gewaltigen Sturm …

So beginnt der Bericht vom Pfingstwunder in der Apostelgeschichte (Kap. 2). Wer wünschte sich heutzutage nicht manchmal ein Brausen vom Himmel, das Klarheit in alle Sprachverwirrung brächte. Wie mit feurigen Zungen kam damals der Heilige Geist auf die Apostel herab, so dass sie zu den Menschen, die in Jerusalem aus vielen Völkern der Erde versammelt waren, in ihren Sprachen reden konnten und von allen verstanden wurden. Welch ein Wunder!
Heute können sich die Menschen kaum mehr in ihrer eigenen Sprache ohne Probleme verständigen. „Die Zunge ist nur ein kleines Bein und doch schlägt sie manchen den Rücken ein“, sagt ein altes Sprichwort. Wie viele mussten und müssen das immer wieder erfahren. In den sozialen Netzwerken machen sich die Menschen gegenseitig wie auf einem Schlachtfeld nieder. Worte werden verdreht und entstellt und bekommen plötzlich eine gefährliche Bedeutung. Die Begriffe „rechts“ und „links“ werden wie Waffen benutzt und Menschen damit in die entsprechenden Ecken getrieben, aus denen sie kaum mehr herauskommen können. Manche Worte dürfen nicht mehr benutzt werden, weil sie missverständlich und berufsschädigend sein können. „Mann“ und „Frau“, „er, sie, es“ werden besonders für ältere Menschen in verwirrender Weise in Frage gestellt. Für Leute, die eine andere Meinung vertreten, werden neue verurteilende Bezeichnungen geprägt und neue Schmähworte erfunden. Sprache entwickelt und verändert sich immer, aber dass Luthers Bibelübersetzung immer noch am liebsten gelesen wird, mag sicher an ihrer Beständigkeit und Vertrautheit liegen. Menschen wollen miteinander sprechen. Sie möchten sich verständlich machen und nicht dauernd missverstanden werden und sich rechtfertigen müssen. Es wäre furchtbar, wenn Leute in bestimmten Positionen nur noch leere und „ungefährliche“ Sprechblasen von sich geben, um ja keinen Anstoß zu erregen. „Feurige Zungen“ brauchen wir, die klar und wahrhaftig sagen, was nötig ist.
Manchmal reichen nur wenige schlichte und unmissverständliche Worte, so wie die 90jährige Mutter des berühmten Malers Hans Thoma ihre erwachsenen Kinder in ihren Briefen immer wieder kurz und knapp ermahnte und ermutigte. „Ihr meine Lieben! Lebet in Frieden miteinander. Wo Friede ist, ist der Heilige Geist. Wo Unfriede ist, ist der böse Geist. Gebt einander gute Worte. Ein gutes Wort, findet einen guten Ort. Danket dem lieben Gott für alles. Wir haben ja alles ist von ihm. … Seid in allem vorsichtig, dass es kein Unglück gibt. Betet füreinander und habet Sorg zueinander.“
So einfach und wahrhaftig kann Sprache sein!

Ihre Pfarrerin Anke Schwedusch-Bishara

 

Leid in der Gemeinde

Am 17.03.2021 verstarb aus unserer Gemeinde Herr Dr. Rudolf Geipel im Alter von 88 Jahren. Wir beten: Gott, Quelle des Lebens, wir danken dir für das lange Leben von Rudolf Geipel und alles, was er an Gutem an andere weitergeben konnte. Nimm ihn auf bei dir und lass alle, denen er fehlt, Trost erfahren.

 

Himmelfahrt unter freiem Himmel

Schon im letzten Jahr hatte uns die Gosener Gemeinde zum Radfahrer-Gottesdienst eingeladen. Dann kam Corona dazwischen. Diesmal soll der Gottesdienst am Himmelfahrtstag nun wirklich stattfinden. Sie sind herzlich eingeladen, sich am 13.05.2021 auf den Weg in unsere Nachbargemeinde zu machen. Am Ufer des Seddinsees (Uferplatz 1) feiern wir um 11:00 Uhr mit den Gemeinden des Pfarrsprengels Oderland-Spree West und dem Bläserchor querBlech Gottesdienst. Die einzelnen Gemeinden brechen per Rad dorthin auf. Treffpunkt für die Müggelheimer Radler ist um 10:20 Uhr an der Kirche. Sie können sich selbstverständlich auch auf andere Weise aufmachen. Wer eine Mitfahrgelegenheit mit dem Auto bieten kann oder sucht, melde sich bitte bei der Pfarrerin.

 

Bitte um Geschichten und Fotos aus der Zeit des Mauerbaus und danach

„Niemand hat die Absicht eine Mauer zu errichten“ (Walter Ulbricht am 15. Juni 1961 zur Journalistin der Frankfurter Rundschau Annamarie Doherr) – und dann wurde sie doch gebaut: die Grenze, die das Land und die Mauer, die Berlin teilte, am 13. August vor 60 Jahren. Menschen wurden getötet, Familien zerrissen, Karrieren gewaltsam beendet. Für viele ist unser Land immer noch geteilt – Spätfolge des Mauerbaus.
Wir wollen im Kirchenkreis an diesen Tag erinnern, mit allem Ernst und Respekt vor den Opfern, aber doch mit Freude darüber, dass diese Mauer nun nicht mehr steht. Am 13. August nachmittags starten wir voraussichtlich in der Tabeakirche/Neukölln und gehen dann zur Kirche zum Vaterhaus in Baumschulenweg. Der Weg führt zum Teil auf dem ehem. Mauerstreifen entlang, am südlichen Heidekampgraben. Mit den Bläsern des Kirchenkreises ('New Orleans Brass Band'), Vertreterinnen aus Kirche und Politik und dem Journalisten und Schriftsteller Christoph Dieckmann sowie mit Zeitzeugen wollen wir diese Veranstaltung durchführen.
Dafür suchen wir Erzählungen und Fotos von Zeitzeugen. Bitte sprechen Sie Menschen in ihrer Familie, in ihrem Viertel an: Was haben Sie am 13. August und danach gesehen und erlebt? Schicken Sie Berichte und Bilder, aber auch Lieder, die Sie damals gesungen haben, weil sie Sie trösteten, über Ihre Gemeinde an suptur@kklios.de. Und ganz wichtig: kommen Sie zu dieser Veranstaltung - Sie sind herzlich eingeladen. Wenn die Planungen abgeschlossen sind, gibt es eine konkrete Einladung. Für Ihre Mitarbeit bedankt sich herzlich
die Vorbereitungsgruppe um Superintendent Hans-Georg Furian.

 

Glückwünsche

Wir gratulieren allen Jubilaren dieses Monats herzlich zum Geburtstag und wünschen Gottes Segen für das neue Lebensjahr.

 

Näher als du denkst: jüdisch beziehungsweise christlich

Das Projekt regt an, über ein ganzes Jahr hinweg die enge Verbundenheit des Christentums mit dem Judentum zu erkunden. Monatlich gibt es u.a. zwei online- Gesprächsreihen.
Mi, 12. Mai, 19:00 Uhr: „Spirit bewegt – Schawuot beziehungsweise Pfingsten“
mit: Rabbiner Julian-Chaim Soussan, Frankfurt (Orthodoxe Rabbinerkonferenz Deutschland) und Hans-Joachim Ditz, Geschäftsführer des Ökumenischen Rates Berlin-Brandenburg Anmeldung unter dialog@wichern.de (Die Zugangsdaten erhalten Sie einen Tag vorher).
„Gelehrte im Gespräch“: Di, 18. Mai, 19:00-20:30 Uhr „Spirit bewegt – Schawuot beziehungsweise Pfingsten“ - Prof. Dr. Irmtraud Fischer, Institut für alttestamentliche Bibelwissenschaft, Universität Graz, Rabbiner Dr. Tom Kučera, Rabbiner der liberalen jüdischen Gemeinde Beth Shalom München, Moderation: Christoph Rehbein, Ev.-ref. Kirchengemeinde HannoverAnmeldung: https://www.juedisch-beziehungsweise-christlich.de/veranstaltungen-navigation/ (ein zoom-Link wird Ihnen dann zugesandt)

 

Fürbitte für Äthiopien

Unser früherer Pfarrer Siegfried Menthel sandte uns folgende Informationen und eine Fürbitte zu:
Äthiopien ist gemessen an der Bevölkerung das zweitgrößte Land Afrikas mit über 100 Millionen Einwohnern. Nachdem vor drei Jahren Abiy Ahmed Ali zum Premier ernannt wurde, weckten anfängliche Reformen große Hoffnungen. Doch die Spannungen zwischen den verschiedenen ethnischen Gruppen und mit der Zentralregierung haben wieder zugenommen und in den im Nov. 2020 begonnenen bewaffneten Auseinandersetzungen in der Region Tigray, im Norden des Landes, ihren vorläufigen Höhepunkt erlebt.
Die Situation birgt ein hohes Risiko, in eine langanhaltende Destabilisierung des Staates und der gesamten Region zu münden.
Millionen Menschen leiden unter den schrecklichen Auswirkungen des Krieges und der Gewalt, auch in anderen Teilen des Landes.
Aus Anlass des orthodoxen Osterfestes, das in Äthiopien am 2. Mai gefeiert wird, schließen wir das Land und seine Menschen in unsere Fürbitte ein:
Du Gott des Lebens, der Du unser Leben aushältst und mitträgst, wir bitten Dich für die Menschen in Äthiopien, ganz besonders in der Region Tigray, die unter Gewalt und Waffeneinsatz leiden, die sich gegeneinander aufstacheln und deren Würde und Rechte mit Füßen getreten werden, die im eigenen Land vertrieben werden deren reiche Ernten vernichtet wurden und die nun bitterer Hunger quält.
Du Gott des Lebens, der du Zukunft auch da eröffnest, wo wir an Grenzen stoßen. Gib den Menschen in Äthiopien die Kraft, die Kreisläufe der Gewalt zu unterbrechen, das unermessliche Leid zu beenden, die traumatischen Erfahrungen zu verarbeiten, die Wunden zu heilen, Wege der Versöhnung zu beschreiten und wirklichen Frieden wiederherzustellen.
Du Gott des Lebens, der du durch die Auferweckung deines Sohnes Hoffnung schenkst, verändere diejenigen, die keine Wahrheit außerhalb der eigenen Gruppe mehr erkennen, dass sie aufeinander zugehen und vertrauen lernen die, die über Äthiopien hinaus für Frieden sorgen können, dass sie ins Handeln kommen.
Verändere und erneuere, lass es Ostern werden in Äthiopien und in aller Welt. Amen.

Druckversion | Sitemap


Sofern nicht anders vermerkt, ist diese Webseite lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International Lizenz (Zusammenfassung). Hiervon ausgenommen sind das Symbol der Gemeinde (Pilger), Teile davon (Pilgerstab) und Logos oder ähnliche Erkennungszeichen der Gruppen und Kreise. Die Bedingungen der Weitergabe sind im Impressum nachzulesen.