Danket dem Herrn, denn er ist freundlich und seine Güte währet ewiglich.
(Psalm 107,1)
Viele kennen diese Psalmworte. Wir haben Erntedankfest gefeiert und Danklieder gesungen. Wir konnten dankbar sein für das Wetter in diesem Jahr. Es gab Hitze, aber immer wieder auch Regen zur rechten
Zeit. Und wir konnten uns freuen über die wunderbaren sonnigen Spätsommertage im September. Wir haben genug zu essen und zu trinken, Wohnung und Kleidung. Also reichlich Grund zu danken. Aber ist
dieser Dank anhaltend und tief?
Äußern Sie doch mal in einer Gruppe, die gerade so schön beim Schimpfen ist über die Katastrophen in der Welt, die Schlechtigkeit der Menschen, das miserable Gesundheitswesen und die Unfähigkeit der
Politiker…: „Wir haben aber viel Grund zum Danken!“ Erstaunte Gesichter, ungläubiges Kopfschütteln, Achselzucken. Ja, wofür denn? Dass die Preise steigen, die Rechnungen immer höher werden, mir alle
Knochen wehtun?
Grund zum Klagen, Meckern und Schimpfen finden wir viel schneller. Aber Grund zum Danken müssen wir immer wieder suchen. Ja, dann machen wir uns eben die Mühe. Und wetten, es gibt kaum einen
Menschen, der nicht wenigstens 1,2,3 und mehr Gründe zum Danken hat.
Loben und Danken ist oft mühsamer, macht aber mehr Freude und ist viel gesünder, auch für Ihre Umgebung. Einfach mal ausprobieren! Nein, nicht so: Trallala, mir geht es gut. Alles ist schön. Nur
immer positiv denken.
„Danket dem Herrn, denn er ist freundlich“, haben Menschen gebetet, die durch Not gegangen sind, die Leid und Kummer, Hunger und Durst, Angst und Bedrängnis erlitten haben, aber auch immer wieder
Gottes Hilfe erfahren konnten. Diese Menschen konnten von Herzen sprechen: Danket dem Herrn, denn er ist freundlich und seine Güte währet ewiglich.
Ich denke, dass viele in unserer Gemeinde genauso freudig und dankbar einstimmen können. Ich wünsche Ihnen, dass diese wunderbaren Psalmworte in Ihnen lebendig bleiben und sie immer wieder Grund zum
Danken finden.
Ihre Pfarrerin Anke Schwedusch-Bishara
„Der Ukrainekrieg als friedensethische Herausforderung“
17.10.2023, 19:00 Uhr
Altbischof Prof. Dr. Wolfgang Huber
Haus des Kirchenkreises, Schottstr. 6, 10365 Berlin
Mit einem schwungvollen und gut besuchten Konzert der Ginzburg Dynastie ging zum Erntefest die diesjährige Sommerkonzertreihe in der Dorfkirche zu Ende. Sieben Konzerte von Barock bis Swing, vom Solokonzert, über Kammermusik bis zum Chor warteten mit musikalischer Vielfalt und renomierten Musikerinnen und Musikern auf. Die Organisation und Begleitung der Konzerte lag ehrenamtlich in der Hand unserer Kantorin Sabina Rogge, die damit das musikalische Programm unserer Gemeinde und unseres Ortes bereicherte und deren Herz für das Aids-Waisenprojekt in Dembidollo/Äthiopien schlägt. Sämtliche Spenden der Benefiz-Konzerte fließen in das Projekt, das seit 2003 besteht und auch nach dem Tod seines Begründers, Pfr. Siegfried Menthel, weitergeführt wird. Im 20. Jahr des Bestehens konnten durch die Konzerte in Müggelheim 2113,27€ gesammelt werden. Darüber hinaus kamen durch Gottesdienstkollekten im Monat August weitere 344,90€ für AIDS-betroffenen Familien in Äthiopien zusammen.
Am Sonntag, dem 15. Oktober wird um 11:00 Uhr im Anschluss an den Gottesdienst in der Kirche die diesjährige Gemeindeversammlung stattfinden. Der im letzten Jahr gewählte Gemeindekirchenrat berichtet über die Situation der Gemeinde und Vorhaben wie die Ermutigung zur Taufe oder die nächsten Schritte beim Einbau der neuen Kirchenheizung. Es können Vorschläge für die Gemeindearbeit eingebracht, Mithilfe angeboten, Probleme angesprochen und Fragen an den GKR gerichtet werden. Bitte nutzen Sie diese Möglichkeit, sich zu informieren und einzubringen.
In diesem Monat feiern wir 33 Jahre Deutsche Einheit. Fast alle ehemaligen Ost-West-Gemeindepartnerschaften haben sich seit vielen Jahren aufgelöst, nicht so die Partnerschaft zwischen Müggelheim
und Erndtebrück im Wittgensteiner Land. Manch einer kann die 7-stündige Reise nicht mehr mit antreten, aber die gewachsenen Beziehungen leben durch Briefe, Anrufe und Anteilnahme trotzdem fort und
neue Menschen kommen dazu, auch wenn es nur einige sind. Wer einmal bei einem Treffen dabei war, kommt meist immer wieder mit. Was zusammenhält, ist das Interesse aneinander, die Freude und
Herzlichkeit bei den Begegnungen, dass jedes Mal gute Gespräche über Gott und die Welt möglich sind und man gute Ideen voneinander „abgucken“ kann.
In diesem Jahre waren die Müggelheimer eingeladen und verbrachten vom 22.-24. September ein schönes und erfülltes Wochenende bei ihren Gastgebern. Am Samstagvormittag gestaltete der ehemalige
Erndtebrücker Pfarrer Helmut Krumm ein Bibelgespräch unter dem Motto: „Nicht gemeckert ist genug gelobt?“ Die Mehrheit stellte fest, dass sie sowohl im Osten als auch im Westen leider unter dieser
Maxime aufgewachsen ist, aber alle versuchten es bei den eigenen Kindern anders zu machen. Ist inzwischen das Pendel in die andere Richtung ausgeschlagen? Auch darüber wurde miteinander debattiert
und mit kräftigem Gesang und Psalmen Gott gelobt?
Am Nachmittag wanderte die Gruppe bei strahlendem Sonnenschein und fachkundig geführt durch den Feudinger Hauberg. Dabei handelt es sich um eine traditionelle Form genossenschaftlicher und
nachhaltiger Waldbewirtschaftung, lange bevor diese Begriffe zu Schlagworten wurden. Dabei erfuhren wir nicht nur viel über die Lebenszusammenhänge im Wald, sondern auch, welche Wissensschätze in der
Gruppe schlummern.
Am Sonntag ging es nach dem Gottesdienst mit Silberner Konfirmation und einem stärkenden Mahl mit Suppe und Schanzenbrot wieder auf die Heimreise. Wir haben schon konkrete Pläne für das nächste und
übernächste Jahr geschmiedet. Vom 06.-08.09.2024 treffen wir uns auf halbem Weg in einer Begegnungsstätte bei Naumburg und 2025 wird hoffentlich der Erndtebrücker Chor zu uns kommen.
Anke Schwedusch-Bishara
Wir gratulieren allen Jubilaren dieses Monats herzlich zum Geburtstag und wünschen Gottes Segen für das neue Lebensjahr.